tech:babbel - Raum fuer Auseinandersetzung mit Computern, Technologien und Netzpolitik

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tech:babbel stellt sich vor

tech:babbel ist Raum für Auseinandersetzung mit Computern, Technologien und Netzpolitik.

Computer, Internet, Handys & Co. sind für die meisten von uns schon längst ein zentraler Bestandteil unseres Lebens - und natürlich sind diese Technologien auch zu einem wichtigen Werkzeug für den alltäglichen politischen Aktivismus geworden.

Warum?

Viele Vorteile haben sich eröffnet, aber auch Nachteile, und leider vergessen wir, dass nur allzu vielen Menschen der Zugang zu Computern verwehrt ist. Wir wollen auch jenen Menschen Partizipation ermöglichen, die aus sozialen Gründen oder durch rassistische und sexistische Diskriminierung von marktförmigen Angeboten ausgeschlossen sind.

Wir wissen natürlich, dass wir die Ausgrenzungsmechanismen nicht von heute auf morgen ändern können - aber wir können versuchen es besser zu machen. Aus diesem Grund bieten wir z.B. ausschließlich kostenlose Workshops an.

Gerade in technischen Bereichen wird durch elitär-komplizierte Sprache und Präsentation das Gefühl vermittelt, dass mensch es mit einer undurchdringbaren Materie zu tun hat, obwohl das selten der Fall ist. Die "Fachsprache" wird - ob beabsichtigt oder durch reine Unreflektiertheit - als Ausgrenzungswerkzeug benutzt und vermittelt immer wieder das Gefühl, sich erst durch hunderte Fachbücher kämpfen zu müssen, um irgendwann einmal mitreden zu können. Wem macht es schon Spass, an Gesprächen teilzunehmen, wenn die einzig vertrauten Wörter "und", "oder", "ja", "nein" sind. Uns jedenfalls nicht. Genau das soll sich auch vor allem in den Workshops wiederspiegeln.

Hetero/Sexismus hat in der Computerwelt Tradition - wird sie doch noch immer von vielen Männer als ihre Domäne angesehen. Für Frauen ist nach Auffassung mancher nur Platz als irrwitziges Großbusen-Model in diversen Computerspielchen oder als Werbe-"Gimmick" in einer Hochglanz-Computer-Fachzeitschrift an den zu verkaufenden Server geschmiegt. Maximal ein bisschen Office und Surfen ist noch drinnen - wenn es mal ein Problem gibt, dann wird frau gleich weggeschoben mit der lapidaren "Erklärung": "Wart, ich mach das schon". Schon ist sie nicht mehr Herrin über die eigene Tastatur, sondern passive Zuschauerin.
Nix ist mit wegschieben! Im Rahmen von tech:babbel wird es die Möglichkeiten geben, sich in einem geschützen Rahmen in Ruhe Wissen anzueignen.

Tipps/Tricks & Austausch

Gerade in den letzten Jahren ist für politische AktivistInnen die Möglichkeit, das Netz zu nutzen, zu einem unverzichtbaren Teil der Arbeit geworden. Es haben sich ungeahnte Möglichkeiten zur Verbreitung unserer Forderungen und Inhalte ergeben. Doch auch hierzu ist Know-How nötig - wir wollen uns gemeinsam nützliche Tools anschauen, testen und nutzen - einfach sehen, was es noch an noch nicht ausgeschöpften Möglichkeiten gibt.
Aber wir wollen auch nicht die Nachteile übersehen - und auch auf den oft (auch in der Linken) viel zu sorglosen Umgang mit Sicherheit und Anonymität.

Netz(Politisch)

Das Internet und die Computertechnologien wurden und werden von verschiedenen AkteurInnen gestaltet und in jüngster Zeit ist ein immer stärker werdendes Interesse staatlicher Strukturen und anderer Institutionen an einer Kontrolle über das Internet und der vernetzten Geräte erkennbar. Wir wollen daher auch netzpolitische Themen diskutieren und Möglichkeiten einer aktiven Gestaltung/Emanzipation herausfinden.

tech:babbel will Wissen vermitteln, Zugang zu Information bieten und ein Raum für Diskussion und Austausch sein. tech:babbel lebt von einer aktiven Beteiligung - wer etwas weiß, wer Fragen hat, wer thematisieren will, ist in tech:babbel richtig! Wir verstehen uns als Impuls und wollen Wissensaustausch anregen - tech:babbel kann und will aber keine Service-Einrichtung mit einem DienstleisterInnen/KundInnen Verhältnis sein, sondern Raum und Technik zur Selbstorganisation bieten.

Die Infrastruktur

Ohne RechnerInnen, Monitor, Netzwerk und Co. sind unsere Arbeitsmöglichkeiten begrenzt. Daher arbeiten wir derzeit intensiv daran, eine funktionierende technische Infrastruktur aufzubauen. Leider kostet das einen Haufen Geld und wir können einfach nicht alles aus unserer eigenen Tasche bezahlen. Deshalb wünschen wir uns, dass Workshop-TeilnehmerInnen, die es sich leisten können, durch eine (natürlich freiwillige) Spende zum Aufbau/Erhalt des Projekts beitragen.

Zum Rahmen

Bei tech:babbel wird der Schwerpunkt auf Arbeit mit Open Source Software (OSS), wie etwa Linux und Open Office, liegen. Der Grund dafür ist kein missionarischer - wir wollen niemanden bekehren - und auch nicht der, dass wir Open Source als die Erlösung sehen. Natürlich begrüßen wir die Nutzung von Freien Alternativen und deren Vorteile, trotzdem sehen wir, dass auch z.B. in der Linux-Welt nicht alles so rosig ist, wie es viele Menschen gerne darstellen. Abgesehen von dem Phänomen, dass OSS eine Angelegenheit der weißen westlichen Mittelschicht ist, sind Frauen nach wie vor stark unterrepräsentiert und werden meistens für "unwichtigere" Aufgaben eingeteilt - die "echte" Arbeit bleibt noch immer Männern vorbehalten.

Uns ist klar, dass viele Menschen, die wir ansprechen wollen, es gewohnt sind, mit Windows zu arbeiten - und es ist uns auch wichtig, hier Hinweise und Tipps zu geben (siehe z.B. Computersicherheits-Handbuch unter http://www.raw.at/compsec/). Doch die Lizenzen für kostenpflichtige Software sind für tech:babbel schlicht und einfach zu teuer. Und da diese Software auch für viele andere Menschen zu teuer ist, sollen bei tech:babbel kostenlose Alternativen zu Windows, MS Office & Co. vorgestellt und bei deren Aneignung geholfen werden.